… aber, es kommt auf die Nase an …
dass Länge läuft glauben Skifahrer entdeckt zu haben. Der Ursprung dieser Regel stammt indes aus dem Bootsbau, genau aus der Rumpfgeometrie. Verdrängeryachten haben definierte Rumpfgeschwindigkeiten welche sie unabhängig der Antriebsstärke nicht überschreiten können.
… wer bremst ? …
Der Bremsklotz ist die Bugwelle. Wöllte man schneller als die Rumpfgeschwindigkeit fahren, müsste man die selbsterzeugte Bugwelle überfahren, ein Fall für den Baron von Münchhausen.
Der Strömungswiderstand steigt exponentiell. Selbst eine höhere Motorenleistung ließe die Yacht nicht schneller werden sondern erhöhte lediglich die Bug- und die Heckwelle.
Der Gutachter freut sich weil er auch hier zunächst wieder belastbar rechnen kann:
Vmax. ( max. Rumpfgeschwindigkeit in kn ) ≈ 2,43 x √ lwl ( Länge Wasserlinie )
Demnach liegt die maximale Geschwindigkeit eines Verdrängers mit einer Wasserlinie von 30 ft ( 9 m ) bei rund 7 kn. Es gilt erstmal, je länger die Yacht, desto höher die mögliche Geschwindigkeit … Länge läuft also doch ?
… und was hat die Nase damit zu tun ? …
Bei großen Kreuzfahrt- und Frachtschiffen wird vorne ein Wulst-Bug ( große Stahlnase ) angeschweißt welcher das Wellenbild beeinflusst und die Bugwelle nahezu vermeiden kann. Das Schiff wird schneller, der Kraftstoffverbrauch reduziert sich.
Zugegeben ist eine Bugnase bei Sportbooten sehr selten ☺. Es geht neben der Länge aber auch hier vordringlich um den Strömungswiderstand. Und da spielen im Sportbootbereich, auch bei Verdrängerrümpfen, verschiedenste Faktoren wie Längen-/Breiten-Verhältnis, im Fachjargon „Schlankheitsgrad“, Tiefgang und ganz wichtig Rumpfform und Gewicht maßgeblich in die Karten.
Oben dargestellte Formel zur Fixierung der Rumpfgeschwindigkeit ist demnach sehr überschlägig. Die top speed kann sich mit dem richtigen „Riecher“ um bis zu 40 % erhöhen.